Digitalisierungen

Wow - Digitalisierungen, das klingt nach High-Tech und geballtem Fachwissen, aber was steckt tatsächlich hinter diesem Wort und was genau passiert da ?

DIGITALISIERUNG von Fotos

Ohne jetzt in die Details zu gehen, könnte man vereinfacht sagen, dass man alles, was man mit dem Computer und ähnlichen Geräten bearbeiten will, zunächst digitalisieren muss, also in eine Sprache übersetzen, die der PC oder auch ein Smartphone versteht. Wenn ich mit meinem Multi-Funktionsdrucker ein altes Foto einscanne und auf meinem Rechner speichere, dann war das schon eine Digitalisierung. Nun kann ich diese digitale Kopie des Fotos mit einem Bildbearbeitungs-Programm noch weiter bearbeiten - z. B. Kratzer wegretuschieren, es aufhellen (falls das Original zu dunkel ist) oder die Farben verstärken, an den Rändern Unnötiges abschneiden, es vergrößern und so weiter. Natürlich kann man auch ein perfektes Bild in die andere Richtung bearbeiten - und mit etwas Erfahrung und Geschick sieht es aus, als sei es schon 100 Jahre alt, ein vergilbtes Schwarz-Weiß-Foto mit wohlplatzierten Kaffee-Flecken, wenn es sein muss. Wenn das gewünschte Ergebnis erreicht ist drucken wir unser Foto auf hochwertigem Fotopapier in der gewünschten Größe aus ...

Mit Dias oder Film-Negativen geht das auch, aber dazu braucht man schon das nötige technische Equipment und auch etwas Know-How (genau : knoff-hoff). Und weil nur wenige sowohl das Eine als auch das Andere haben, können wir das übernehmen. Die Kosten sind vorab allerdings nur schwer festzulegen, weil jeder andere Vorstellungen vom gewünschten Endergebnis hat und der Zeit- Aufwand für die Nachbearbeitung sehr unterschiedlich sein kann. Dafür kommt man aber womöglich nicht mehr aus dem Staunen raus, wenn man am Schluss sieht, was man aus den schönen, alten Fotos noch rausholen kann ...

ABER: wie immer gibt es Grenzen - wer ein hochwertiges Foto digitalisieren will, muss damit rechnen, dass das Ergebnis nicht hundertprozentig mit dem Original übereinstimmt. Wieso ? Nun, die Natur "mischt" ihre Farben auf völlig andere Weise als der Computer - wir kennen alle dieses Beispiel:

Die drei großen Farb-Kreise (Rot, Grün und Blau = RGB) überlappen sich und dort entstehen neue Farbmischungen, die sich nun wiederum mischen lassen. Theoretisch ist jede Farb-Nuance "mischbar", in der Praxis reicht das aber meistens nicht aus. In Druckereien kommt daher immer noch Schwarz dazu, wobei Schwarz eigentlich keine Farbe ist und beim Drucken nur die dunklen oder schwarzen Bildanteile "echter" darstellen soll. Prinzipiell wäre es auch ohne Schwarz möglich. Aber wir wollen nicht zu tief ins Farb-Theoretische gehen: in der Kindheit hatte wohl jeder von uns einen Wasserfarben-Kasten und hat damit seine Farben gemischt, was man durchaus als natürliche (oder analoge) Farbmischung bezeichnen könnte. Ein Computer geht dagegen ganz anders vor: wenn wir nun mit unserem Scanner ein Foto abtasten, dann teilt er das Bild in zig-tausende einzelne Punkte (Pixel) auf und bestimmt für jeden einzelnen den Farbwert, den er aus einer langen Liste auswählt. Meistens wird dabei genau die richtige Farbe gefunden, manchmal aber auch nur eine ähnliche. Klar, dass dann auch nur ein ähnliches Foto entsteht. Wenn wir dann noch mit Scannern und Druckern arbeiten, die die Farbwerte interpolieren, dann wird das Ergebnis noch etwas ungenauer und noch weiter vom Original entfernt sein. Oft kann man es nicht treffend beschreiben, aber manchmal wirkt ein eingescanntes und ausgedrucktes Foto irgendwie lebloser als das Original und es fehlt an Tiefe. Vielleicht wird es deutlicher, wenn man den Begriff "Interpolierte Farbwerte" erklärt: als Beispiel nehmen wir einen fiktiven Scanner, der mit interpolierten 6 MP arbeitet. Das entspricht 3000 x 2000 Pixel (Bildpunkten). Beim interpolierten System wird nun nicht jeder Bildpunkt gemessen, sondern nur jeder zweite - der übersprungene wird hochgerechnet, ist also eine Mischung aus Pixel 1 und Pixel 3. Obwohl es meistens zu Ergebnissen führen wird, die zufriedenstellend sind, kann es doch passieren, dass interpolierte Fotos irgendwie flacher, unschärfer oder verwaschener wirken. Und wenn man bedenkt, dass sich in der Kette Kamera - Scanner - Bildbearbeitungs-Software - Drucker Farbabweichungen addieren, dann wird schnell klar, warum dem Digitalisieren von Fotos Grenzen gesetzt sind. Auch wenn die Digital-Technik große Fortschritte gemacht hat, bleiben diese Grenzen erhalten - unsere Augen  können sie nur immer schwerer wahrnehmen. Teueres, hochwertiges Equipment kann dem entgegen wirken, aber nicht vollständig eliminieren.     

 

 



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